5 Dezember 2024 | Hintergrund

Innovation im Herzen unserer DNA - Interview mit Ville

Innovation bedeutet bei DPD Schweiz flexible und praktische Lösungen: Kostenoptimierung, Reduktion des CO2-Fussabdrucks und Verbesserung der Infrastruktur. Durch die Kombination von Partnerschaften und nachhaltigen Technologien antizipiert DPD Schweiz die logistischen Herausforderungen von morgen. Ville, Senior Innovation Project & Sustainability Manager, erklärt:

DPD: «Was bedeutet Innovation bei DPD?»

Ville: «Innovation bedeutet für uns bei DPD nicht, eine bestimmte Idee zu haben, sondern beschreibt einen flexiblen Ansatz, der darauf abzielt, die besten Lösungen für bestimmte Herausforderungen zu finden. Als beispielsweise ein Anbieter von Routinedienstleistungen vor drei Jahren die Vertragspreise um 100 Prozent erhöhte, haben wir ein deutsches Unternehmen beauftragt, das eine vergleichbare Qualität zu geringeren Kosten bot. Seit wir auf Elektrofahrzeuge (Last- und Lieferwagen) umgestellt haben, sind wir mit Einschränkungen bei der Aufladeinfrastruktur konfrontiert, die wir durch Partnerschaften mit dem Energiedepartement und spezialisierten Unternehmen verbessern möchten. Um betrieblichen Anforderungen gerecht zu werden, erstellt unser Entwicklerteam in Riga dedizierte Anwendungen, z. B. eine App für Fahrer. Und durch unsere Partnerschaft mit Venturelab unterstützen wir Schweizer Start-ups, die zu unseren Innovationszielen beitragen, z. B. verbesserte Lieferungen durch Geolokalisierung.»

DPD: «Was sind Ihre Ziele bei DPD Schweiz?»

Ville: «Unsere Ziele bei DPD Schweiz stützen sich auf die drei Grundpfeiler: Qualität, Service und Wirtschaftlichkeit. Wir sind bestrebt, die Servicequalität für unsere Kunden zu verbessern. Gleichzeitig stellen wir unsere Verantwortung zur Reduzierung unseres CO2-Fussabdrucks in den Vordergrund. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, ein attraktives Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeitenden zu schaffen. DPD soll ein Arbeitsplatz sein, der motiviert. Wir versuchen, Probleme mit minimalen Investitionen zu lösen, indem wir uns auf Softwareverbesserungen anstatt auf flächendeckende Ersatzbeschaffungen konzentrieren. Anstatt beispielsweise Sortieranlagen komplett zu ersetzen, verbessern wir deren Performance durch gezielte Software-Updates.»

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DPD: «Wie werden neue Ideen entwickelt»

Ville: «Wenn wir über die nötigen Ressourcen verfügen, erarbeiten wir intern Lösungen, ansonsten suchen wir eine externe Firma, die über die notwendige Expertise verfügt, um das Problem zu lösen. Dabei kann es sich um die Verbesserung einer bestehenden Software oder um die Entwicklung eines komplett neuen Tools handeln. Es kann vorkommen, dass uns ein Unternehmen eine Lösung für ein Problem anbietet, das wir noch nicht erkannt haben. In diesem Fall prüfen wir sorgfältig, ob das Angebot mit den bestehenden DPD-Systemen und -Zielen übereinstimmt, um sicherzustellen, dass es sich nahtlos in unseren Betrieb einfügt.»

DPD: «Wie werden sie umgesetzt?»

Ville: «Die Umsetzung neuer Ideen bei DPD folgt einem strukturierten Prozess:

  1. Machbarkeitsnachweis: In dieser Anfangsphase soll der potenzielle Nutzen der Idee bewertet werden. Der Proof of Concept veranschaulicht eine vereinfachte Version der Lösung ohne sämtliche Funktionen, sodass wir unsere aktuellen Prozesse mit den vorgeschlagenen vergleichen können. Dieser Schritt dauert in der Regel einen Monat.

  2. Pilotphase (Stufe 1): In dieser Phase beginnen wir, Daten zu sammeln, um die Wirksamkeit der Lösung zu bewerten. Wir integrieren die Grundelemente des neuen Systems, auch wenn noch nicht alle erweiterten Funktionalitäten bereit sind. Die Pilotphase ist von entscheidender Bedeutung, da sie häufig den grössten Teil der Gewinne – etwa 80 % – erbringt und uns hilft zu entscheiden, ob wir mehr investieren müssen.

  3. Umsetzung: Wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist und greifbare Vorteile bietet, führen wir es schrittweise ein, d. h., es kommen über einen bestimmten Zeitraum immer mehr Funktionen dazu. So können wir uns mit den neuen Prozessen schrittweise vertraut machen. Risiken werden minimiert, indem hohe Anfangsinvestitionen vermieden werden, bis wir von der Machbarkeit der Lösung überzeugt sind.»

DPD: «An welcher innovativen Idee arbeiten Sie gerade? Was ist das Ziel?»

Ville: «Aktuell entwickeln wir ein Projekt zur Installation von Solarpanels auf den Dächern unseres Standorts in Wittenwil. Der Standortbesitzer wird die Panels installieren und DPD wird den erzeugten Strom abkaufen. Das Projekt zielt darauf ab, Kosten zu senken, lokal Strom zu erzeugen, um die Energiesicherheit zu gewährleisten und die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern.

Der Plan ist es, im Sommer tagsüber unsere Strombedürfnisse zu 100 % mit Solarenergie zu decken. Im Winter werden wir aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung sowohl Sonnenenergie als auch Strom aus dem Netz beziehen. Wie viele Solarzellenplatten installiert werden müssen, kommt auf die Grösse des Dachs an und wir werden versuchen, ihre Leistung zu optimieren. Zudem streben wir ein ausgewogenes Energienetz an, das es uns ermöglicht, die Stromflüsse effizient zu steuern. Unser Ziel ist es, ein System zu schaffen, das die Effizienz maximiert und den Energieverbrauch optimiert.»

DPD: «Wissen Sie, welche innovativen Projekte in den nächsten drei Jahren anstehen könnten?»

Ville: «Ich glaube nicht, dass wir alle zukünftigen Innovationen voraussehen können, aber mehrere Schlüsselbereiche haben Priorität. Wir planen, unsere Infrastruktur zur Aufladung von Elektrofahrzeugen zu verbessern, indem wir uns auf eine intelligentere Verteilung konzentrieren. Wir wollen auch dynamischere Routen festlegen, die sich an wöchentliche und jährliche Volumenschwankungen anpassen. Zudem sollen die Sortierprozesse in unseren Depots flexibler werden. Die Elektrifizierung wird ein wichtiges Ziel bleiben, zukünftige Projekte hängen aber von den Marktbedingungen und den sich abzeichnenden Bedürfnissen ab, z. B. die Optimierung von Anlieferungsstellen. Die Teams werden mehrere Projekte gleichzeitig managen und entsprechend den spezifischen Bedürfnissen und dem Fachwissen der Teammitglieder geschult werden.»

Beitrag von:

Hannes Domröse

Hannes Domröse

Digital Marketing

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