Buchs, November 2022. Die Schnäppchenjäger-Saison ist eröffnet. DPD Schweiz rechnet damit, am diesjährigen Black Friday vom 25. November 180'000 Pakete zu befördern. Das entspricht ein Plus von fast 70 Prozent gegenüber einem durchschnittlichen Tag und stellt eine enorme Herausforderung für die Mitarbeitenden dar.
Nach der Rabattschlacht ist vor der Rabattschlacht: Am vergangenen 11. November läutete der aus China stammende Singles Day die Shopping Peak Season ein, die nun am Black Friday und dem darauffolgenden Cyber Monday ihren Höhepunkt erreicht. Aufgrund von Erfahrungswerten geht DPD Schweiz am 25. November von einem Volumen von 180'000 Paketen aus. Das sind rund 50 Prozent mehr als an einem durchschnittlichen Tag in der Vorweihnachtszeit und zwei Drittel mehr als im Normalbetrieb.
Treiber sind vor allem die Sendungen an Privatpersonen. Ihr Anteil steigt im November und Dezember von 60 auf 66 Prozent, wobei auch die Zahl der Paketbeförderungen zwischen Unternehmen deutlich zunimmt. Da die starke Belastung vom Datum her bekannt ist, kann sich die Paketpostbranche aber darauf vorbereiten. Der Personalbestand von DPD Schweiz erhöht sich in der Peak Season temporär um 7 Prozent.
«Das übermässig hohe Volumen, das der Black Friday verursacht, führt trotz Ferienstopp und zusätzlicher Unterstützung aus anderen Abteilungen zu einer Mehrbelastung. Kurzfristig kann es entsprechend auch zu Überstunden kommen, welche aber vor und nach der Peak Season kompensiert werden. Wir zählen an den Spitzentagen auf alle unsere Mitarbeitenden. Wir sehen auch eine besonders hohe Leistung – die Mengen scheinen zu motivieren im Sinne von: Wir schaffen das!» sagt Tilmann Schultze, CEO von DPD Schweiz. Am Black Friday ist es bei DPD Tradition, dass auch die Geschäftsleitungsmitglieder in den Verteilzentren und Depots anpacken.
Unter Berücksichtigung von Mensch, Wirtschaft und Umwelt sind Black Friday & Co. Fluch und Segen zugleich. Die Peak Saison bedeutet zeitweise höhere Umsätze, aber der kurzfristige Ausbau von Infrastruktur und Personal ist teuer. Die Rabatt-Tage im November führen jedoch ein Stück weit zu einer Entlastung vor Weihnachten, weil das Haushaltseinkommen konstant bleibt: Was am Black Friday weg geht, muss später nicht mehr transportiert werden. Das kommt sowohl den Dienstleistern als auch dem Einzelhandel zugute.
«Mit Blick auf die Profitabilität ist der Black Friday kein Segen. Als Zustelldienstleister würden wir solche künstlich geschaffenen Saisonalitäten natürlich gerne vermeiden. Die hierfür erforderlichen personellen Mehraufwände – insbesondere in der momentanen Arbeitsmarktsituation – können nicht kostenneutral, geschweige denn gewinnbringend, produziert werden», sagt Tanja Hübner, Sales & Marketing Director DPD Schweiz.
Nach Einschätzung des Express- und Paketdienstleisters werden sich Black Friday, Cyber-Monday und Singles Day im Shopping-Kalender halten, aber ihre Attraktivität nimmt tendenziell ab. Während der Black Friday in den USA und in einigen europäischen Ländern an Bedeutung zu verlieren scheint, sind andere Schnäppchen-Tage im Vormarsch. «Inzwischen ist auch der chinesische Singles Day in Europa angekommen. Vor allem Online-Händler nutzen solche Verkaufstage gerne, um den Hype weiter anzufeuern. Daher glaube ich nicht, dass solche speziellen Tage schnell wieder verschwinden werden», sagt Georg Burch, Operations Director DPD Schweiz.
Viele Käuferinnen und Käufer haben sich auf die Rabatt-Schlachten eingestellt. Für die Versender ist es eine Möglichkeit, gewisse Umsätze von den Mitbewerbern abzuzweigen. Aber auch die Kritik am Black Friday wird lauter. «Die neue Generation ist sich der Wichtigkeit von Nachhaltigkeit bewusster. Somit gehe ich davon aus, dass sie nicht mehr alles immer gleich kaufen, sondern sich zweimal überlegen, was wirklich notwendig und nachhaltig ist», sagt Sandra Martin, Finance & Admin Director bei DPD Schweiz.