Buchs, 27. September 2024. Online-Handelsplattformen für Privatpersonen boomen: Vier von fünf E-Shoppern in der Schweiz kaufen oder verkaufen regelmässig Gebrauchtwaren im Internet – Tendenz rasant steigend. Für die Käuferinnen und Käufer ist dabei der Preis die wichtigste Motivation, während beim Verkauf der Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und der Platzmangel zu Hause im Vordergrund stehen. Das zeigt eine Sonderauswertung des E-Shopper Barometers von DPD, die der Paketdienstleister im Hinblick auf den Schweizer Secondhand Day vom 28. September veröffentlicht hat.
In keinem europäischen Land verkaufen mehr Privatpersonen Secondhand-Produkte im Internet wie in der Schweiz: 57 Prozent der befragten regelmässigen E-Shopper geben an, Customer-to-Customer-Plattformen (C2C) für ihre Verkäufe zu nutzen. Im europäischen Durchschnitt sind es nur 46 Prozent. Die Unterschiede sind gross: Während in Rumänien (29 Prozent) eher wenige Personen Gebrauchtwaren online verkaufen, sind es in den Niederlanden und in Spanien (je 55 Prozent) fast so viele wie in der Schweiz.
Pro Jahr 11 Online-Käufe bei Privatpersonen
Wichtigster Grund für einen Verkauf auf einer C2C-Plattform ist für die Schweizer E-Shopper, intakte, aber nicht mehr benötigte Produkte weitergeben zu können, gefolgt vom Bedürfnis, zu Hause Platz zu schaffen. Die Motivation, Geld zu verdienen, steht erst an dritter Stelle.
Als Käufer von Gebrauchtwaren fallen die Schweizer E-Shopper im europäischen Vergleich nicht auf. 48 Prozent nutzen Online-Handelsplattformen zu diesem Zweck, während es in Europa im Durchschnitt 58 Prozent sind. Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund für C2C-Käufe sind die günstigen Preise. Eine weitere wichtige Motivation ist die Unterstützung der Kreislaufwirtschaft. Im Durchschnitt kaufen die Schweizer E-Shopper elfmal pro Jahr online etwas bei Privatpersonen.
Insgesamt gaben im letzten Jahr 82 Prozent der Schweizer E-Shopper an, C2C-Plattformen für Käufe oder Verkäufe zu nutzen – deutlich mehr als im Vorjahr (76 Prozent). Etwa ein Drittel davon hat erst innerhalb der letzten fünf Jahre damit begonnen. Fast die Hälfte der E-Shopper kauft heute mehr Secondhand-Produkte als früher. Das geht aus einer Spezialauswertung des E-Shopper Barometers 2023 von DPD hervor, für den jährlich 24’000 Online-Shopper in 22 europäischen Ländern befragt werden – darunter über 1’000 Personen in der Schweiz.
Pandemie und ökologisches Bewusstsein als Treiber
Die Zahl der Nutzer von Secondhand-Plattformen hat ab seit 2020 in allen europäischen Ländern markant zugenommen. Der E-Shopper Barometer führt dies auf zwei wesentliche Trends zurück: einerseits das gestiegene Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, anderseits die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie. Beide Faktoren zusammen haben dazu geführt, dass eine grosse Mehrheit der Bevölkerung dem privaten Online-Handel mit Gebrauchtwaren offen gegenübersteht.
«Der Secondhand-Markt im Internet wird nach unserer Einschätzung in den nächsten Jahren weiterhin stark wachsen. Als Paketdienstleister stellen wir uns seit Langem auf diesen Trend ein. Der E-Shopper Barometer zeigt klar, dass die Kreislaufwirtschaft für die Nutzer von C2C-Plattformen sehr wichtig ist. Mit unserer nachhaltigen Zustellung kommen wir diesem Bedürfnis entgegen: Unsere bereits stark elektrifizierte Flotte wird ab 2030 im Nahverkehr vollständig emissionsfrei sein. Zudem entwickeln wir digitale Lösungen, um die Online-Handelsplätze optimal mit unseren Systemen zu verknüpfen», sagt Tilmann Schultze, CEO DPD Schweiz.